Chorverband Wattenscheid e.V.


WAZ: Männergesangverein feiert seltenes Jubiläum nach

Der Männergesangverein Glück Auf Höntrop besteht nun seit 150 Jahren.

WAZ-Artikel Jubiläum 150 Jahre MGV Glück Auf Höntrop 21.5.2022
WAZ Wattenscheid am 21.5.2022

Der MGV „Glückauf Höntrop“ besteht 150 Jahre – der letzte in Wattenscheid. Konzert zum Geburtstag wollen die Sänger nachholen

Höntrop Sie nehmen es gelassen, denn sie pflegen ihren Anspruch an Qualität: Weil wegen Corona kaum Zeit für die Proben war, verschiebt der Männergesangverein „Glückauf Höntrop“ die Feierlichkeiten zu seinem seltenen Jubiläum. Am 20. Mai 1872 gründeten 15 Höntroper den Chor, der 150. Geburtstag soll nun im kommenden Jahr mit einem kleinen Festkonzert und einem Empfang begangen werden.

„Es kommen keine nach“, fasst Vorsitzender Lothar Riedel knapp zusammen. 22 Aktive bringt der MGV noch auf die Bühne. „1950 waren es noch 60 Mann“, erinnert Riedel, „aber heute sind wir alle 70, 80 und drüber“. Gegönnt haben sie sich als frische Note eine türkise Krawatte zum schwarzen Dress, und sie sind stolz auf die Höhepunkte der eineinhalb Jahrhunderte währenden Geschichte.

Vor großen Kulissen

Mit 90 Sängern waren sie zum Beispiel in der Jahrhunderthalle und in der Veltins-Arena in Gelsenkirchen, doch im laufenden Jahr konnte wegen Corona nicht ein einziges Konzert angepeilt werden.

Zum Frühjahr 2023 soll nach Wiederaufnahme der Probenarbeit im Gemeindezentrum St. Nikolaus an der Westenfelder Straße, jeweils montags von 19 bis 21 Uhr, ein kleiner Strauß von Melodien gebunden werden. „Vielleicht treten wir in Maria Magdalena auf und machen den Empfang für uns, Ehrenmitglieder und Offizielle im Kolpinghaus“, überlegt der erweiterte Vorstand.

Stolz ist der MGV, dass unter Leitung von Martin Nachtigall seit 2010 noch einmal ein Aufschwung kam. „Er hat unsere Atemtechnik nach vorne gebracht, wir sind besser geworden, das hat entscheidend für die Harmonie gewirkt“, erzählt Riedel.

Zum 100-jährigen Bestehen bekam der Höntroper Chor die vom Bundespräsidenten Theodor Heuss gestiftete Zelter-Plakette, die wie viele Ehrenzeichen wie ein Schatz gehütet wird. „Es gab einige Angebote, mit anderen Chören zu fusionieren , die auch unter dem Mitgliederschwund litten“, berichtet Lothar Riedel, „aber wir haben das immer abgelehnt.“ Die Kontakte der Höntroper Sänger reichten weit, sie feierten Erfolge in Wien und Italien, denn zum Chor „La Pineta“ entwickelte sich sogar ein reger Austausch bis hin zur Freundschaft und gegenseitigen Besuchen.

„Wir haben sogar noch im Alten Brauhaus Italienisch gebüffelt“, erinnert sich Riedel schmunzelnd. Für die Zukunft können sich die Sänger vorstellen, vielleicht auch in kleinerer Formation aufzutreten.