Hänsel und Gretel 2019
„Hänsel und Gretel“ gehört zu den meist erzählten Märchen. Hexe und Lebkuchenhaus haben ihren Zauber bis heute nicht verloren. Die Musical Kids Wattenscheid – eine Zusammenarbeit des Chorverbands Wattenscheid, der Music Factory Hattingen und, natürlich, der „Kids“ – gaben die Premiere am 16. November 2019 um 15:30 in der Lieselotte-Rauner-Schule, Voedestraße, Wattenscheid-Zentrum.
WAZ Wattenscheid berichtete am 18.11.2019, siehe unten.
Bericht auf Lokalkompass: "Die Musical-Kids Wattenscheid verzauberten die vollbesetzte Aula der Liselotte-Rauner-Schule mit ihrer eigenen Interpretation von "Hänsel und Gretel" im Stadtwald von Wattenscheid."
Bildergalerie:
WAZ Wattenscheid am 18.11.2019:
Hänsel und Gretel im Stadtwald
(Von Uli Kolman, Fotos: Dietmar Wäsche / FFS)
In einer modernen Fassung des Märchens bestechen die Musical Kids in der Aula der Liselotte-Rauner-Schule mit Sopran-Partien und Klavierbegleitung.
Sie hatten sich diesmal ein zugegeben schwieriges Stück ausgesucht – und den Märchenklassiker der Brüder Grimm und Stücke aus Engelbert Humperdincks Oper „Hänsel und Gretel“ dann auch noch gleich mit modernen Elementen gespickt. Der Applaus ist den Musical-Kids in der voll besetzten Aula der Liselotte-Rauner-Schule wieder sicher gewesen.
Gleich acht Zwerge und ein Rotkäppchen begegnen Hänsel und Gretel in der Märchenaufführung.
Gerd Siebert von der Music Factory Hattingen e.V., die das Projekt seit Beginn mit dem Chorverband Wattenscheid stemmt, haderte sichtlich nervös mit einer „viel zu guten Generalprobe“. Tatsächlich meinten die Akustik und die Technik es diesmal nicht ganz so gut. Immerhin aber war dies aber das dritte Stück für die Musical-Kids in nur gut einem Jahr Arbeit.
In der 18-köpfigen Schar wirkten zehn Kinder nicht zum ersten Mal mit. Das dokumentiert den Erfolg dieser Zusammenarbeit, bedenkt man, dass einige der Darsteller noch nicht einmal lesen und schreiben können, sind die jüngsten doch erst fünf Jahre alt.
Sogar eine Schar Engel lässt sich in die moderne Fassung von "Hänsel und Gretel" einbauen.
Der Zauber des Märchens
„Das ist ein ganz schön hartes Stück Arbeit für die Kleinen“, erinnerte Karin Hoffmann, neue Vorsitzende des Chorverbandes, und forderte das Publikum auf: „Die brauchen jetzt ganz viel Beifall.“ Sie dankte besonders dem Stadtteilmanagement für die Unterstützung.
„Verpeilte Kids“ verlaufen sich im Stadtwald
Der musikalische Leiter, Requisiteur und Produzent Gerd Siebert gab vorab einen kurzen Einblick. „Mit Besenbindern wie im Originalmärchen hättet ihr ja nichts mehr anfangen können“, erfuhren die kleinen Gäste, „aber Hexe und Lebkuchenhaus haben auch in der heutigen Zeit nichts von ihrem Zauber verloren.“ So hatte er der Vorlage eine Frischzellenkur verpasst, ließ die geplagte Mutter sich von Putzstelle zu Putzstelle hangeln und ihre „völlig verpeilten Kids“ rausjagen, weil sie nicht aufgeräumt hatten. Prompt verlaufen sich Hänsel und Gretel im Wattenscheider Stadtwald.
Damit nicht genug, am Steinbruch gibt es nicht nur kein Netz für Hänsels Handy, der Akku ist auch noch leer. Und Gretel bekommt zu hören: „Das mit den Brotkrümeln hat doch schon früher nicht funktioniert.“ Die Hexe fegt im weiteren Verlauf des Stückes mit einem Roller mit LEDs durch die Aula, und nach den (acht) Zwergen kriegt Rotkäppchen den Spruch gedrückt: „Du siehst vielleicht bescheuert aus.“
Sopranistin mit Klavier
Höchste Aufmerksamkeit konnte dann im zweiten Teil nach der Pause („viel zu langes Warten für die Kinder“) in unerwarteten Solo-Partien Sopranistin Alice Schürmann ernten, die mit Pianistin Natascha Heidorn der Aula-Akustik brillant einen klassischen Touch entgegensetzte. Und Heidorn steuerte sogar teils die zweite Stimme zum Part der „Hexe“ bei. „Wie soll man Kindern klassische Musik besser näher bringen?“, meinte Gerd Siebert augenzwinkernd. Vorhang, Applaus.
Wegen der großen Nachfrage wurde die Aufführung noch einmal wiederholt am Sonntag, 26. Januar, um 15.30 Uhr im Kolpinghaus Höntrop